Fakultät für Maschinenbau und Sicherheitstechnik

Projekte im Fachgebiet Sicherheits- und Qualitätsrecht, die durch die SARS-CoV-2- Pandemie bedingt sind oder beschleunigt wurden

1. Uni@Home Sommersemester 2021 - Spezielle Aspekte von Persönlichen Schutzausrüstungen (PSA) „auf Distanz“

Die seit 2018 bestehende Zusammenarbeit zwischen dem Fachgebiet Sicherheits- und Qualitätsrecht der Bergischen Universität Wuppertal (BUW) mit Expert*innen der Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft (BG BAU), der Berufsgenossenschaft Holz und Metall (BGHM), der Berufsgenossenschaft Nahrungsmittel und Gastgewerbe (BGN), der BG Verkehr sowie dem Institut für Arbeitsschutz der DGUV (IFA) kommt den Studierenden im Studiengang Master of Science Sicherheitstechnik – Schwerpunkt Arbeitssicherheit seit April 2020 auch im Format @home („Lehre auf Distanz“) zu Gute. Dies wurde auch im Sommersemester 2021 erfolgreich fortgesetzt.

Im Rahmen der bundesweit einmaligen, universitären Lehrveranstaltung „Persönliche Schutzausrüstung – Spezielle Aspekte“ vermitteln die Expert*innen aus den o.g. Organisationen den Studierenden im Masterstudiengang „Sicherheitstechnik“ fachlich fundiertes und handlungsorientiertes Wissen auf dem Gebiet der Bereitstellung und Benutzung von PSA. Dies bezieht sich auf die nachfolgend aufgeführten Lehreinheiten zu allgemeinen sowie arbeitsplatz- bzw. tätigkeitsbezogenen Aspekten:

  • Rechtliche Grundlagen, PSA-Kombinationen

Liedtke, Martin; Dr. rer. nat., Dipl.-Phys.: Tätig als Leiter der Abteilung „Arbeitsgestaltung – Physikalische Einwirkungen“, Koordinator Persönliche Schutzausrüstung (PSA) im Institut für Arbeitsschutz (IFA) der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV), Leiter des Erfahrungsaustauschkreises 8 (EK 8) „Persönliche Schutzausrüstungen“ der Zentralstelle der Länder für Sicherheitstechnik (ZLS); Mitglied im „Horizontal Committee of Notified Bodies“ – PPE (Koordinierung der notifizierten Stellen nach Artikel 36, Verordnung (EU) 2016/425) Expertise zu PSA, Lärm, Lärmschwerhörigkeit, …

Dienstl. Kontakt: www.dguv.de/ifa/wir-ueber-uns/organisation-des-ifa/arbeitsgestaltung/index.jsp , Homepage: www.dguv.de/ifa, Publikationsdatenbank des IFA/IAG: www.dguv.de/webcode/d4067

  • Anforderungen an PSA (Hersteller, Verwender, Auswahl), Normen; Gefährdungsbeurteilung als Grundlage für den Einsatz von PSA; Tätigkeiten mit Gefahrstoffen, Chemikalienschutz, CS-Handschuhe; Auswahl von PSA (am Beispiel Baustellen); PSA für Reinigungs- und Strahlarbeiten, CS-Kleidung, Druckstrahl; Schutz gegen mechanische, thermische Gefährdungen, Laser; Einsatz von Handschuhen bei mechanischen oder thermischen Gefahren

Dörr, Rainer; Dipl.-Chem.: Tätig als Referent für Gefahrstoffe in der Abteilung "Stoffliche Gefährdungen" der Hauptabteilung Prävention der Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft (BG BAU). Stellvertretender Leiter des Sachgebiet Schutzkleidung im Fachbereich Persönliche Schutzausrüstungen der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV). Experte für den Einsatz von Gefahrstoffen in der Bauwirtschaft und der Gebäudereinigung sowie für die erforderlichen Schutzmaßnahmen einschließlich der Persönlichen Schutzausrüstung.

Email: Rainer.Doerr@bgbau.de, Internet: www.bgbau.de/themen/sicherheit-und-gesundheit/gefahrstoffe/

  • Atemschutz

Thelen, Christoph; Dipl.-Chem.: Seit 2001 Mitarbeiter im Institut für Arbeitsschutz (IFA). Seit 2011 Leiter des Referates „PSA gegen chemische und biologische Einwirkungen im IFA Zertifizierter für PSA (Atemschutz, Chemikalienschutzkleidung, Chemikalienschutzhandschuhe) Stv. Sachgebietsleiter des DGU Sachgebietes Atemschutz Mitglied in den nationalen und internationalen Normungsausschüssen für Atemschutz und Chemikalienschutzkleidung.

Email: christoph.thelen@dguv.de, Internet: www.dguv.de/ifa/praxishilfen/praxishilfen-persoenliche-schutzausruestungen/schutzhandschuhe-gegen-chemische-und-biologische-einwirkungen/index.jsp

  • Warnkleidung

Kampelmann, Jens, LL.M. (Kent): Jurist, Rettungsassistent, langjährige Berufstätigkeit in den Bereichen Rettungsdienst, Katastrophenschutz und internationales Katastrophenmanagement (u. a. für UN, EU und Auswärtiges Amt), dann Wechsel in den Bereich Arbeitsschutz. Mitarbeiter im Referat Persönliche Schutzausrüstungen der BG BAU, Bearbeitung eines breitgefächerten Spektrums an Themen aus dem Bereich der persönlichen Schutzausrüstungen, Mitglied im Sachgebiet Schutzkleidung der DGUV.

E-Mail: jens.kampelmann@bgbau, Internet: www.bgbau.de, www.dguv.de/fb-psa/sachgebiete/sachgebiet-schutzkleidung/index.jsp

  • PSA gegen Absturz

Kopp, Tanja; Dipl.-Ing. (FH), MBE: Seit 2004 Aufsichtsperson bei der Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft (BG Bau). Seit März 2020 Leiterin des Sachgebietes „Persönliche Schutzausrüstungen gegen Absturz und Rettungsausrüstungen“ im Fachbereich PSA der DGUV. Seit März 2020 Referentin mit Sonderaufgaben im Referat PSA der BG BAU, Berlin. Seit Dezember 2020 Referentin im Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS), Bonn Seit 2013 Referentin nach Merkblatt über Rahmenbedingungen für erforderliche Fachkenntnisse zur Verkehrssicherung von Arbeitsstellen an Straßen (MVAS) – Absicherung von Baustellen an Straßen Seit 2018 Lehrbeauftragte an der Hochschule Mainz, Fachrichtung Bauingenieurwesen, Modul Arbeitssicherheit.

Email: Tanja.Kopp@bgbau.de, Internet: www.bgbau.de

  • UV-Schutz, Hautschutz

Pieper, Birgit; Dr.: Seit 2005: Mitarbeiterin der Berufsgenossenschaft Holz und Metall (BGHM), Abt. Prävention, Standort Dortmund Seit 2017: Leiterin des Sachgebietes Hautschutz im DGUV Fachbereich Persönliche Schutzausrüstungen Mitarbeiterin im AK „Berufsbedingte Gefährdungen der Haut“ im Ausschuss Arbeitsmedizin der Gesetzlichen Unfallversicherung (AAmed DGUV) Mitarbeiterin in der PG ASR A5.1 „Arbeitsplätze in nicht allseits umschlossenen Arbeitsstätten und Arbeitsplätze im Freien“ im Ausschuss für Arbeitsstätten (ASTA) Mitglied in der Arbeitsgemeinschaft für Berufs- und Umweltdermatologie e.V. (ABD). und im UV-Schutzbündnis (BfR - Bundesamt für Strahlenschutz).

Email: birgit.pieper@bghm.de, Internet: www.bghm.de und www.dguv.de/fb-psa

  • Personen-Notsignal-Anlagen; PSA gegen Ertrinken

Dörr, Christoph; Diplom-Ingenieur (FH): Seit 2007 Aufsichtsperson bei der Berufsgenossenschaft Verkehr (BG Verkehr) Seit 2009 staatlich anerkannter Sachverständiger für Schiffsmaschinenbau. Seit Juli 2015 Leiter des Sachgebietes "PSA gegen Ertrinken".

Email: christoph.doerr@bg-verkehr.de, Internet: www.bg-verkehr.de Internet: Sachgebiet PSA gegen Ertrinken www.dguv.de/fb-psa/sachgebiete/sachgebiet-psa-gegen-ertrinken

  • Kopfschutz

Wagner, Christian; Diplom-Ingenieur (FH): Seit April 1999 Aufsichtsperson der Prävention bei der Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft (BG Bau), Seit 2014 Mitwirkung im Fachbereich PSA der DGUV, Sachgebiet „Kopfschutz“ Seit 1.1.2020 Leiter des Sachgebiets „Kopfschutz“.

Email: Christian.Wagner@bgbau.de, Internet: www.bgbau.de

  • Gehörschutz, Augenschutz

Sickert, Peter; Dipl.-Phys.: 1990 – 2017 Aufsichtsperson bei der Berufsgenossenschaft Holz und Metall, (BGHM). 1993-2017 Leiter des SG Gehörschutz und Mitglied im Fachbereich PSA der DGUV. Seit 2017 tätig als selbständiger Experte für Lärm und Gehörschutz (Lärm- und Gehörschutz Consult Peter Sickert), Mitglied im DGUV SG Gehörschutz, Obmann des Arbeitsausschusses Gehörschutz im DIN NPS, Convener im CEN TC 159 „Hearing Protection.“ Seit 1995 Lehrbeauftragter an der Hochschule für angewandte Wissenschaften Würzburg-Schweinfurt, Fakultät Maschinenbau, Module „Arbeits- und Gesundheitsschutz“ und „Maschinenzulassung nach Europäischem Recht“ Expertise zu Gehörschutz, PSA, Lärm, Lärmschwerhörigkeit, Maschinenschutz, Arbeitssicherheit.

Email: peter.sickert@lgc-ps.de; peter.sickert@lehrbeauftragte.fhws.de, Internet: http://lgc-ps.de/

  • Stech-/Schnittschutz

Kleinecke, Tim; Diplom-Ökotrophologe: Betreut als Aufsichtsperson bei der Berufsgenossenschaft Nahrungsmittel und Gastgewerbe (BGN) Betriebe fast aller Lebensmittelbranchen. Leiter des Sachgebiets Stech- und Schnittschutz im Fachbereich PSA der DGUV. Zuvor 15 Jahre Tätigkeiten im Bereich QS/QM in der Fleischbranche Ausbildung als Koch.

Email: Tim.Kleinecke@bgn.de, Internet: www.bgn.de

Bereits im virtuellen Sommersemester 2020 konnten die Studierenden @home an den Veranstaltungen teilnehmen. Eingebettet in den jeweiligen rechtlichen Rahmen und an die neusten, wissenschaftlichen Erkenntnisse anknüpfend, trugen die Expert*innen zu Ihrem jeweiligen Schwerpunktthema vor. Auch im Lehrformat @home kam der Praxisbezug dabei nicht zu kurz: Wo nur möglich vermittelten die Expert*innen Ihr Wissen am konkreten Gegenstand und illustrierten ihr Darstellungen mit Beispielen aus der Arbeitswelt. Fragen konnten die Studierenden über digitale Sprach- und Chatfunktionen stellen.

Auch im Sommersemester 2021 wurde die Veranstaltung erneut gemeinsam durch das Fachgebiet Sicherheits- und Qualitätsrecht der BUW und die o. g Expert*innen der Träger der gesetzlichen Unfallversicherung im Format @home erfolgreich angeboten.

Koordination und Kontakt: Fachgebiet Sicheheits- und Qualitätsrecht, Prof. Dr. Ralf Pieper, Internet: www.suqr.uni-wuppertal.de/


2."Uni@Home - Herausforderungen und Moderatoren der Prävention"

Titel des Projektes

Planung, Umsetzung und Auswertung der Online-Befragung „Uni@Home – Herausforderungen und Moderatoren der Prävention“

Vorgeschichte mit der Problemstellung

Durch „Corona“ wurden verschiedene Entwicklungen dynamisiert, die sich bereits seit geraumer Zeit abzeichnen und im Fachgebiet Sicherheits- und Qualitätsrecht (SuQR) bearbeitet werden. Hierzu zählt mitunter die Digitalisierung und Flexibilisierung der Arbeit, siehe u.a. Deutsch-französisches Arbeitstreffen zum Thema „flexible Arbeitsformen“ und eine Reihe von Beiträgen zum Sicherheitswissenschaftlichen Kolloquium. Infolge des Ausbruchs der Corona Pandemie und der damit einhergehenden Umstellung auf uni@home bot sich in kürzester Zeit die Möglichkeit, Erkenntnisse und Erfahrungen zu den Auswirkungen von mobil-flexibler Arbeit im Homeoffice sowie Möglichkeiten der Prävention bei mobiler Arbeit zu sammeln. Die Stichprobe für das Projekt entstand also erst durch die mit der Corona-Pandemie einhergehenden Maßnahmen.Besondere Wichtigkeit einer zeitnahen Erforschung dieser ergibt sich zudem aus der Tatsache, dass die „alte Normalität“, auch nach Corona nicht wieder eintreten wird. Stattdessen werden Teile der Strukturen, die während dieser Zeit erwachsen sind, weiterhin genutzt und in den „neuen Alltag“ etabliert werden. Auch über die akute Krisensituation hinaus ist diese Zeit somit als Umstellungszeit zu sehen und von großer gestalterischer Bedeutsamkeit, insbesondere für einen prospektiven Arbeitsschutz.

Vorgehen/Methodik zur Lösung des Problems

Um die aktuelle Belastungssituation im Home-Office, die Möglichkeiten der Prävention und die moderierenden Faktoren der Inanspruchnahme von Präventionsmaßnahmen im Homeoffice im Vergleich zum betrieblichen Arbeitsplatz zu evaluieren, wurde vom 28. Mai bis zum 30. Juni 2020 eine online Befragung der wissenschaftlichen Beschäftigten mehrerer Hochschulen durchgeführt. Die Einladung teilzunehmen wurde über die Personalratsvorsitzenden der wissenschaftlich Beschäftigten verschickt. Es nahmen insgesamt 855 Beschäftigte von vier Hochschulen in NRW von vier Hochschulen in NRW teil, 41% davon von der BUW.

Darstellung der Lösung/der Ergebnisse

Eine Zusammenfassung der Ergebnisse wurde in der Fachzeitschrift "sicher ist sicher", Ausgaben 09/2020 und 11/2020 veröffentlicht. Zudem wurden ausführliche Zusammenfassungen an die Personalratsvorsitzenden weitergereicht, um in die Gestaltung neuer Dienstvereinbarungen bezüglich Homeoffice einzufließen, sowie an die Hochschul-Health Center und vergleichbare Stellen, die Interesse äußerten, die Ergebnisse zu nutzen, um ihre Präventionsangebote zu verbessern.

Angabe der Projektpartner

Die Projektverantwortung lag im Fachgebiet SuQR, insbesondere bei Herrn Prof. Pieper und Frau Ueberholz. Mitgewirkt haben insbesondere die Vorsitzenden der wissenschaftlichen Personalräte Frau Dr. Achterberg (Bergische Universität Wuppertal), Herrn Sprick (FH Niederrhein), Frau Stolle (FH Südwestfalen) sowie Frau Kallweit (Westfälische Hochschule).

Zukunftspläne

Die Möglichkeiten und positiven Erfahrungen mit der digitalen Projektplanung und Umsetzung werden zukünftig verstärkt genutzt werden. Ebenso werden die durch die Pandemie-bezogenen Maßnahmen massiv beschleunigten Veränderungen der Arbeitswelt weiter auch im Fachgebiet SuQR erforscht und diskutiert werden, um zu einer menschengerechten Gestaltung der Arbeit beizutragen. Eine kritisch hinterfragte, optimiert gestaltete Kombination aus dem „Bewährtem“ und dem „Neuen“ scheint in jeder Hinsicht ein guter Weg zu sein.

Statement

Lea Ueberholz, wissenschaftliche Mitarbeiterin im Fachgebiet Sicherheits- und Qualitätsrecht.

„Durch die Corona Krise wurden Trends, die sich bereits seit langem abzeichnen, beschleunigt und somit auch die Forschung zu entsprechenden Entwicklungen und Ihren Auswirkungen. Die Bereitschaft, an dem Projekt mitzuwirken und dieses zu ermöglichen war von allen Beteiligten, trotz der anfallenden Mehrarbeit durch die akute Umstellungssituation an vielen Stellen, sehr hoch. Mit kreativen Lösungen und effektiver Kommunikation mit Hilfe mobiler Endgeräte wurden Planung und Umsetzung innerhalb weniger Wochen realisiert. Einzig das Fehlen eines persönlichen Kennenlernens und Austauschs hinterlässt eine Lücke, die man unter anderen Umständen gerne gefüllt hätte.“


3. Arbeits- und Infektionsschutz in Zeiten von Corona: Biostoffverordnung sowie SARS-CoV-2-Arbeitsschutzstandard und SARS-CoV-2-Arbeitsschutzregel

Titel des Projektes

Arbeits- und Infektionsschutz in Zeiten von Corona - Basiskommentar zur BioStoffV mit SARS-CoV-2-Arbeitsschutzstandard und SARS-CoV-2-Arbeitsschutzregel

Vorgeschichte mit der Problemstellung

Im Kontext mit der „Corona“-Pandemie, wirkt das Infektionsschutzrecht gravierend auf Betriebe, d. h. die „Arbeitswelt“, sowie auf „Lebenswelten“ ein. Die damit in Zusammenhang stehenden, sich permanent ändernden Regelungen des bevölkerungsbezogenen Infektionsschutzes nach Infektionsschutzgesetz beeinflussen und verändern in diesem Zusammenhang für einen noch unbestimmbaren Zeitraum in den Betrieben wesentlich und, im zeitlichen Verlauf der SARS-CoV-2/COVID-19-Pandemie, dynamisch die Gestaltungsoptionen und -notwendigkeiten für die betrieblichen Akteure bei der Planung, Festlegung und Durchführung von Maßnahmen und Schutzkonzepte auf der Grundlage des Vorschriften- und Regelwerk des Arbeitsschutzes.

Vorgehen/Methodik zur Lösung des Problems

Die Darstellungen des Basiskommentars beanspruchen, sowohl die aktuelle rechtliche Situation für das betriebliche Handeln aufzuzeigen, wie auch zukünftige Entwicklungen von vergleichbaren ubiquitären Gefahrenlagen zu antizipieren. Dies schließt mit ein, dass eine wirksame Umsetzung des Vorschriften- und Regelwerks des Arbeitsschutzes die Gewähr für eine bestmögliche präventive Vermeidung oder Minimierung von Gefährdungen für das Leben sowie die physische und psychische Gesundheit der Beschäftigten bietet. Es gilt daher, vor, während und nach SARS-CoV-2 und COVID-19 der Grundsatz: Prävention? Jetzt erst recht!

Darstellung der Lösung/der Ergebnisse

Der Basiskommentar erläutert zum einen die BioStoffV unter Einbeziehung des technischen Regelwerks. Darüber hinaus wird das Zusammenwirken des betrieblichen Arbeitsschutzes mit dem bevölkerungsbezogenen Infektionsschutz dargestellt. Dieses Zusammenwirken soll vor dem Hintergrund der aktuellen SARS-COV-2-Pandemie durch zusätzliche, besondere Maßnahmen des Arbeitgebers unter Mitwirkung der Beschäftigten dazu beitragen, die Weiterverbreitung von SARS-CoV-2 zu verlangsamen und so durch die Unterbrechung der Infektionsketten die Gesundheit der Bevölkerung zu schützen. Die inhaltlichen Schwerpunkte des Basiskommentars: Biostoffverordnung, Anwendungsbereich und Begriffsbestimmungen, Gefährdungsbeurteilung, Allgemeine und zusätzliche Schutzmaßnahmen, Betriebsanweisung und Unterweisung, Arbeitsschutz und Infektionsschutz, Arbeitsschutz und bevölkerungsbezogener Infektionsschutz, Betriebliches Zusammenwirken von Arbeitsschutz und Infektionsschutz, Besondere Pflichten des Arbeitgebers: Verantwortung, Gefährdungsbeurteilung, Fachkunde, Organisation, Besondere technische, organisatorische und personenbezogene Maßnahmen, Rechte und Pflichten der Beschäftigten, Rechte der betrieblichen Interessenvertretungen. Zielgruppen des Kommentars sind: Betriebsräte, Personalräte, Fachkräfte für Arbeitssicherheit, Betriebsärzte, Sicherheitsbeauftragte, verantwortliche Personen. Biostoffverordnung

Angabe der Projektpartner

Prof. Dr. Ralf Pieper, Fachgebiet SuQR mit Bund Verlag, Frankfurt/M.


4. Web-Konferenz „12. VDSI-Forum NRW“ am 10.09.2020

Titel des Projektes

Web-Konferenz „12. VDSI-Forum NRW – Prävention, Public Health und Arbeitsgestaltung in Pandemiezeiten!“ am 10.09.2020

Vorgeschichte mit der Problemstellung

Das VDSI Forum NRW ist eine jährlich stattfindende Kooperationsveranstaltung zu aktuellen Themen der Prävention in Zusammenhang mit Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit.

Vorgehen/Methodik zur Lösung des Problems

Das Forum wurde pandemiebedingt erstmals als Web-Konferenz mit technischer und organisatorischer Unterstützung des Erich Schmidt Verlages, Berlin, veranstaltet.Unter Moderation von Dr. Katrin Schütz (Erich Schmidt Verlag), Dipl.-Ing. Günter Burow (VDSI Regionalgruppe Köln) und Prof. Dr. Ralf Pieper (Bergische Universität Wuppertal) wurden u.A. Beiträge zu den Themen „Gemeinsam für Prävention: Sicherheit und Gesundheitsschutz bei der Arbeit während der SARS-CoV-2-Pandemie“ (Dr. Thomas Alexander), „Arbeitsschutz und SARS-CoV-2: Pflichten des Arbeitgebers und Rechte der Beschäftigten“ (Dr. Uli Faber), Psychische Arbeitsbelastung in Zeiten der SARS-CoV-2-Pandemie (Prof. Dr. Nico Dragano), „Aus der Praxis: Die Umsetzung von Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit während der SARS-CoV-2-Pandemie“ (Dr. Hartmut Frenzel), „Sicherheit und Gesundheitsschutz bei der Spontanhilfe während der SARS-CoV-2-Pandemie“ (M.Sc. Marina Bier) sowie „Konkrete Beispiele für die betriebliche Umsetzung“ (Dipl.-Ing. Michael Chaberny, M.Sc.) geleistet.

Darstellung der Lösung/der Ergebnisse

Zur Veranstaltung hatten sich bundesweit über 350 Fachleute angemeldet. Das Forum wurde am 10.09.2020 durchgehend über 220 bis zu 270 zeitgleich zugeschaltete mobile Endgeräte verfolgt. Über viele davon– sicherlich unter Einhaltung der geltenden Gesundheitsschutz- und Hygienebestimmungen –in Gruppen und Organisationen mittels eines geteilten Endgeräts. Die Veranstaltung stieß somit bei Führungskräften, Betriebs- und Personalräten sowie Arbeitsschutzfachleuten auf großes Interesse.

Angabe der Projektpartner

Kooperationsveranstaltung der Bergischen Universität Wuppertal, Fakultät für Maschinenbau und Sicherheitstechnik, des Instituts für Arbeitsmedizin, Sicherheitstechnik und Ergonomie e.V. (ASER) in Wuppertal, der Deutschen Gesellschaft für Public Health e.V. (DGPH) sowie der VDSI-Regionen Bergisches Land, Düsseldorf, Köln, Ruhr-Niederrhein und Westfalen.

Statement

Franzisca Mertens, wissenschaftliche Mitarbeiterin im Fachgebiet Sicherheits- und Qualitätsrecht.

„Das digitale VDSI-Forum mit seiner erhöhten Reichweite ermöglichte es dieses Jahr, dass auch Kollegen mit sehr vollem Termin- und Reisekalender entspannt teilnehmen konnten. Auch wenn der persönliche Austausch etwas kleiner ausfiel, waren dafür die Fachbeiträge zu Theorie und Praxis wieder hochaktuell und anwendungsorientiert.Ich freue ich mich schon darauf, 2021 die Erfahrungsberichte und Schlussfolgerungen aus der Anwendung der vorgestellten Konzepte auszutauschen.“


5. Steigerung des Wissenstransfers beim Sicherheitswissenschaftlichen Kolloquium

Titel des Projektes

Steigerung des Wissenstransfers beim Sicherheitswissenschaftlichen Kolloquium

Vorgeschichte mit der Problemstellung

Das Sicherheitswissenschaftliche Kolloquium wird seit dem Frühjahr 2004 vom Fachgebiet Sicherheitstechnik / Sicherheits- und Qualitätsrecht der Bergischen Universität Wuppertal, Prof. Dr. Ralf Pieper, in Kooperation mit dem Institut für Arbeitsmedizin, Sicherheitstechnik und Ergonomie e.V. (ASER) veranstaltet und bisher von über 6.000 interessierten Teilnehmer*innen genutzt worden.

Vorgehen/Methodik zur Lösung des Problems

Zur Durchführung ist einfach die Video-Plattform YouTube genutzt worden; zunächst mittels Video-Podcasts, dann über interaktive Web-Seminare (Webinare) und zuletzt auch als cMOOC-Veranstaltungen (dt. verknüpfender, großer und offener Onlinekurs). Diesbezügliche Überlegungen gab es aufgrund des D-A-CH-L/L-weiten Einladungsverteilers schon eine längere Zeit. Insofern ist die Pandemiesituation genutzt worden, um erforderliches mit geplantem kurzfristig zu verknüpfen.

Darstellung der Lösung/der Ergebnisse

Im Jahr 2019 und Anfang 2020 nahmen dienstags abends an den Kolloquien durchschnittlich 46 Fachleute teil. Dem gegenüber sind die Video-Podcasts und Web-Seminare, ausgezählt immer nur bis zum nächsten Einladungstermin bzw. maximal für vier Wochen, schon im Sommersemester 2020 durchschnittlich von über 230 Personen je Veranstaltung genutzt worden, was einer quantitativen Steigerung von über 500% entspricht. Das „qualitativ-quantitative“ Verhältnis zwischen Frontalbeitrags- und Diskussionsanteil hat sich bei den analogen Präsenzkolloquien von zuletzt etwa 3:1 bis 2:1 nun bei den digitalen Web-Formaten eigenständig zu 1:1 entwickelt. Dies bedeutet eine verdoppelte bis verdreifachte Anteilszunahme des Interaktionszeitraums zwischen den wenigen Teilnehmer*innen vor Ort (Referent*innen plus Veranstalter) und denjenigen vor den Datenendgeräten.

Angabe der Projektpartner

Fachgebiet Sicherheits- und Qualitätsrecht und Institut für Arbeitsmedizin, Sicherheitstechnik und Ergonomie e.V. (ASER), Wuppertal

Zukunftspläne

Das Sicherheitswissenschaftlichen Kolloquium wurde auch im Wintersemester 2020/21 wieder im Format @home angeboten, d.h. als Webinar- und cMOOC-Veranstaltung, und soll im Sommersemester 2021 ebenso fortgeführt werden: https://www.suqr.uni-wuppertal.de/de/kolloquium.html

Gemeinsames Statement

„Vieles ist ab dem Frühjahr 2020 bis heute ersatzlos ausgefallen oder auf unbestimmte Zeit verschoben worden. Alle vorhergehenden Veranstaltungsformate wurden unter Berücksichtigung der Pandemie-Präventionsregeln sowie unter Nutzung von vorhandenen IT-Plattformen und Tekkie-Know-how effizient fortgeführt. Da allgemein gilt „Irgendwas ist immer!“ sind auch die Pandemie-Rahmenbedingungen wie vieles andere auch professionell genommen worden.“

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